Verwaltung hindert Attraktivität des Binnenhafens

Hamburgs größter Beachclub, gelegen im Hamburger Süden, erfreute sich seit seiner Gründung im Jahr 2005 größter Beliebtheit. Nach dem Verkauf des 6000 qm großen Areals am Veritaskai an einen Investor, der an der Stelle nun ein Hotel-Hochhaus plant, musste der Beachclub nach über 10 Jahren seinen bisherigen Standort zum 30. September 2015 räumen. Alles wäre halb so schlimm, wenn der Umzug auf das nur einen Katzensprung entfernte Gelände am Treidelweg, wie geplant hätte stattfinden können.

Nach zähen Verhandlungen hatte Beachclubbetreiber und Gastronom Heiko Hornbacher endlich Planungssicherheit, das zwischen Lotsebrücke und Kanalplatz gelegene Grundstück als Übergangslösung nutzen zu können. Geplant war die Nutzung des Geländes bis die Sanierung der Kaimauer am Treidelweg im Jahr 2020 fertiggestellt wurde. Die Neueröffnung des Beachclubs scheint nun allerdings weite Ferne zu rücken. Der marode Zustand der Kaimauer war zwar bekannt, das tatsächliche Ausmaß der Schäden wurde allerdings erst zu Beginn der Sanierungsarbeiten sichtbar.
Die Kaimauer hat im Laufe der Zeit so stark gelitten, dass eine vorübergehende Sanierung deutlich teurer wird, als gedacht. Das Bezirksamt teilte auf Anfrage der Linken mit, dass neben der geschädigten Spundwand auch die Holzpfähle so sehr in Mitleidenschaft gezogen wurden, dass sie keine größeren Lasten mehr tragen können. Die Verwaltung wirft Heiko Hornbacher diverse Planungsfehler vor. Er sei frühzeitig auf die notwendige Überprüfung der Kaimauer hingewiesen worden. Der Gastronom weist diese Vorwürfe von sich, da dieser die Verantwortung beim Baudezernat sieht. Die Behörde hätte über den mangelhaften Zustand der Kaimauer Bescheid wissen müssen.
Durch diese neue Problematik rückt der Neubau der blauen Klappbrücke im Oktober, der bislang als wesentlicher Stolperstein für eine Eröffnung des Beachclubs am Treidelweg gesehen wurde, in den Hintergrund. Vielmehr gilt es jetzt, eine Lösung für die schadhafte Kaimauer zu finden.

Die Streitigkeiten über die Verantwortung gegenüber den Sanierungsmaßnahmen könnte das Aus für den Veritas-Beachclub bedeuten. Eine Öffnung für die letzten Sommermonate dieses Jahres ist als unwahrscheinlich einzustufen. Zudem wird es für Betreiber Heiko Hornbacher schwierig, die ihm in diesem Jahr entgangenen Einnahmen im kommenden Zeitraum bis zur Sanierung des Geländes wieder einzuspielen. Vor allem im Hinblick auf die für die provisorische Sanierung der Kaimauer anstehenden Kosten scheint dies unmöglich.

Bei all dem Hin und Her wird inzwischen auch wieder nach neuen Standortmöglichkeiten für den Beachclub gesucht, doch noch muss geprüft werden, ob die vom Baudezernat eingereichten Vorschläge umsetzbar sind. In Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt muss definitiv eine Lösung gefunden werden, um das Freizeit- und Kulturangebot Harburgs aufrechtzuerhalten.